1000 Namen von A-Z


Produktname:
1000 Namen von A-Z
Autor (Produkt):
Fred Bauer
Verlag/Hersteller:
Erscheinungsjahr:
1977
Bezug:
Antiquariat
Preis ab:
--.-- €
Heilmittel:
Ergotherapie, Logopädie
Fachbereich(e):
Neurologie (L), Neurologie (L), Geriatrie
Störungsbild(er):
kognitives Hirnleistungstraining, Aphasie und kognitive Dysphasie


Spieler:
Einzel- und Gruppentherapie
Spieldauer:
20 min
Geeignet für Visusgestörte:
Nein
Visusgestörte Hinweis:
Geeignet für Blinde:
Nein
Hauptmaterial:
Pappe/Papier
Enthält Kleinteile:
Nein
Allrounder:
Nein
Günstig:
Nein


Komplexität des Spielaufbaus oder der -regeln:
Schriftgröße:
Hygiene:


Verpackung (Länge/Höhe/Breite):
185mm / 35mm / 190mm
Material (Länge/Höhe/Breite):
91mm / nullmm / 67mm

Content / Spielablauf

Das Spiel kommt in unterschiedlichen Ausführungen daher, da es über viele Jahre hinweg immer wieder neu veröffentlicht wurde. Man kann ganz basal zwischen der großen und der kleinen Variante entscheiden. Je nach Modell werden auch andere Kategoriekarten mitgeliefert. Ich würde beim Kauf konsequent darauf achten, dass das Spiel in einem absoluten Top-Zustand ist. Punkt 1, die meisten Spiele sind komplett zerspielt und dementsprechend zerfleddert und unhygienisch verschmutzt. Punkt 2, es müssen alle Elemente vorhanden sein, um es korrekt spielen zu können. Aber keine Sorge, das Spiel ist keine seltene Rarität und daher gibt es genügend Auswahl unter den Angeboten.

Der Ablauf ist schnell erklärt:

Es gibt nur ein Spielfeld, auf dem die Buchstaben A bis Z abgebildet sind. Es geht um Wortfindung nach semantischen bzw. formal-lexikalischen Vorgaben. Also quasi Stadt-Land-Fluss nur deutlich simpler. Die Kategorien werden durch Bildkarten vorgegeben, die die einzelnen Kategorien darstellen. Diese sind recht simpel gehalten und es dreht sich viel um hochfrequente Items.

In dem Spielfeld sind einzelne Löcher. Jeder Mitspieler erhält einen eigenen "Pinörkel". Es wird eine Kategorie gezogen und dabei werden die Pinne in alphabetischer Reihenfolge weiterbewegt. Es wird abwechselnd gespielt.

Setting

Oh well, man kann das Spiel miteinander oder gegeneinander spielen. Grundsätzlich würde ich es auf Grund seiner Einfachheit eher bei mittelschwere Aphasien ansetzen. Bei leichten Aphasien würde ich grundsätzlich Leg Los oder Wörterwald (beides von Prolog) nehmen.

Variante 1: die Spieler spielen gegeneinander. Es wird eine Kategorie gezogen und dementsprechend versucht Spieler 1 so viele Anlaute wie möglich in der korrekten Folge zu verwenden. Wenn er nicht mehr weiter weiß, bleibt sein Pin beim letzten verwendeten Buchstaben stecken. Dann ist Spieler 2 dran. Dieser darf verwendete Begriffe jedoch nicht noch einmal verwenden. Deswegen macht es Sinn, dass Spieler 2 eher vom Fach ist. Am Ende wird geschaut, wer am weitesten gekommen ist. Die Runde entscheidet derjenige, dessen Pin am weitesten an Z dran ist. Als Therapeut sollte man sich im Idealfall etwas "dusselig" anstellen.

Variante 2: Spieler 1 beginnt mit einer Kategorie. Wenn er nicht mehr weiter weiß, ist Spieler 2 dran. Dieser zieht eine neue Kategorie. Dieses Verfahren wird so oft wiederholt, bis der erste bei Z angekommen ist. Diese Variante macht vor allem Sinn, wenn zwei Aphasiker gegeneinander spielen.

Steigerungen/Hilfen

Es gibt halt nichts über alt bewährte Hilfen. Je schwerer betroffen, desto sinnvoller erscheint vielleicht ein Priming in der Stunde für bestimmte semantische Kategorien (indem man z.B. mit Ober- und Unterbegriffen im Allgemeinen arbeitet, um die syntagmatische Herangehensweise zu festigen).

Als Steigerung kann man natürlich andere Kategorien verwenden, die deutlich weniger hochfrequente Items fordern.

Persönliche Rezension

Es ist alt, es ist einfach, es ist genial - Mich überraschen alte Spiele immer wieder, aber dieses "haptische", den Pinn weiterzuschieben, hat schon fast etwas meditatives. Für Menschen mit exekutiven Funktionsstörungen ist es perfekt zur Orientierung. Vor allem bei komplexeren Störungen ist es ein wundervolles Einsteigermodell zur formal-lexikalischen Arbeit. Witzig zu beobachten bei den unterschiedlichen Editionen ist die Entwicklung der Kategorien vom Zeichenstil bis hin zur Komplexität. Mit den wenigen Kategorien ist das Spiel schnell durchgespielt, aber es soll ja nur die Basis für die weitere Arbeit bieten: Und dafür sind die paar Euro gut angelegt.