Colorcards - What's missing


Produktname:
Colorcards - What's missing
Autor (Produkt):
Speechmark
Verlag/Hersteller:
Erscheinungsjahr:
2018
Bezug:
im Handel erhältlich
Preis ab:
46,80 €
Heilmittel:
Logopädie, Ergotherapie
Fachbereich(e):
Neurologie (L), Sonstiges
Störungsbild(er):
dysexekutive Störung, kognitives Hirnleistungstraining


Spieler:
Einzeltherapie
Spieldauer:
10 min
Geeignet für Visusgestörte:
Nein
Visusgestörte Hinweis:
überhaupt nicht geeignet, zu überladen, zu kleine Elemente, die fehlen
Geeignet für Blinde:
Nein
Hauptmaterial:
Pappe/Papier
Enthält Kleinteile:
Nein
Allrounder:
Nein
Günstig:
Nein


Komplexität des Spielaufbaus oder der -regeln:
Schriftgröße:
Hygiene:


Verpackung (Länge/Höhe/Breite):
160mm / 30mm / 220mm
Material (Länge/Höhe/Breite):
144mm / nullmm / 210mm

Content / Spielablauf

In der zweiten Auflage enthalten von 2018 sind 48 Bildkarten, die zu 24 Pärchen zusammengefasst werden können. Es gibt immer ein Original und ein Fotoshop-Modell. Im veränderten Bild fehlen immer exakt fünf komplette Elemente oder nur Teile davon. Die Karten sind laut Anleitung in drei Schwierigkeitsstufen eingeteilt.

Und für Therapeuten wie mich, die auf dem Kopf nicht immer alles finden, gibt es in der Anleitung auch eine Beschreibung, was in jeder Variante fehlt.

Setting

Da es sich hierbei um das Training der visuellen Aufmerksamkeit geht, verwende ich das Bilderset hauptsächlich bei Patienten mit dyexekutivem Syndrom. Im Bereich Ergo lässt es sich gut im kognitiven Hirnleistungstraining verorten. Aus Erfahrung werden die Patienten nach den ersten drei Pärchen müde, weswegen ich mich auch grundsätzlich auf drei dann beschränke.

Steigerungen/Hilfen

Steigern geht mit Hilfe der eingebauten Schwierigkeitslevel. Je schwerer ein Bild, desto mehr ist da drauf los, desto dichter die Items, desto schwieriger die Orientierung.

Persönliche Rezension

Die Serie Colorcards von Routledge dürfte wohl hinlänglich bekannt sein. Das britische Verlagshaus publiziert seit 170 Jahren im Sektor der Geistes- und Bildungswissenschaften. Daher verwundert es eigentlich, dass dieses Material seinen Weg in die deutsche Therapielandschaft gefunden hat. Das hat aber einen ganz simplen Grund: Die erfolgreiche Bilderreihe wurde eigentlich vor mehreren Jahrzehnten erstellt, um den Erwerbs von Englisch als Fremdsprache zu unterstützen. Da es nun mal lediglich Bilder sind, lassen sie sich natürlich ganz einfach global für andere Zwecke einsetzen.


Routledge hat die Serie eigentlich mehr als genial aufgebaut, nur leider nie mehr gepflegt. Will heißen: die Bilder sind in vielen Fällen bereits veraltet. Und zwar so veraltet, dass Kinder aus dem 21. Jahrhundert zwar damit arbeiten, sich aber nicht mit den abgebildeten Szenen identifizieren können. Anders hier bei neurologischen Patienten. Die können mit dem Bildmaterial noch deutlich besser arbeiten. Dennoch gilt der Appell an Routledge, hier bald nachzubessern, bevor jemand anderes auf die Idee kommt. Und bis dahin kommt man an den sündhaft teuren Produkten leider nicht vorbei. Denn eines ist gewiss: Die Zielformulierung und der Weg wird von kaum einem anderen Produkt so systematisch verfolgt wie von Routledge.


Unser konkretes Beispiel hier kennt man eigentlich aus der Sonntagszeitung. Da hatte man hinten auf der letzten Doppelseite schon mal unter den Cartoons so eine Aufgabe (10 Unterschiede im Bild). Früher gab es solche Aufgaben auch in Kinderzeitschriften vom Kiosk. Diese Variante ist eher für Erwachsene gedacht. Wer das Ganze lieber als Buch möchte, der sollte sich mal "Bilder-Rätsel-Spaß" (tosa) für Erwachsene oder das "dicke bunte Bildersuchrätsel (Finde den Fehler)" (Bassermann) für Kinder anschauen. Die Preise von solchen Fehler-Such-Büchern sind im Verhältnis deutlich ziviler. Dafür sind sie aber eben weniger groß, weniger schön und müssen immer entsprechend kopiert werden.