Eindeutig zweideutig
Content / Spielablauf
Es handelt sich hierbei um ein Memory mit 54 Karten. Pärchen entstehen dadurch, dass zwei unterschiedliche Abbildungen die gleiche Bezeichnung tragen. (Becken = Hüfte oder Pool)
Wir arbeiten hier linguistisch also mit Homonymen (Homophone). Zwei unterschiedliche Dinge werden gleich benannt, wobei hier in manchen Fällen die Rechtschreibung außer Acht gelassen wird (Seite-Saite).
Das Anforderungsniveau ist dadurch deutlich höher als bei einem regulären Memory.
Die Karten sind nur ungefähr 5cm x 5cm und daher recht klein, aber dick kartoniert. Die Abbildungen sind nicht immer eindeutig direkt erkennbar. Konzeptionelle, non-abstrakte Termini wie "Absatz" lassen sich schwer darstellen (hier als Text mit Lücken zwischen den Abschnitten abgebildet).
Wie die einzelnen Bilder zusammenhängen wird aber in der Anleitung aufgeführt.
Setting
Memories eignen sich grundsätzlich im Bereich der Aufmerksamkeit und Konzentration bei Störung der exekutiven Funktionen. Die abgebildeten Items eignen sich nicht wirklich für die Arbeit mit Kindern und wäre daher eher auf die Erwachsenentherapie beschränkt.
Die Merkfähigkeit wird hier auf eine harte Probe gestellt, da nicht zwei gleiche Bilder gesucht werden sondern unterschiedliche.
Steigerungen/Hilfen
Ich würde grundsätzlich empfehlen, das komplette Set in zwei Beutel aufzuteilen: hochfrequent und niederfrequent
54 Karten auf dem Tisch sind einfach zu viel.
Zu kombinieren ist dieses Spiel mit Material vom Logopädix- Verlag zu Homonymen oder anderen Teekesselchen-Spielen (hier auf der Plattform).
Persönliche Rezension
Unbestreitbar kenne ich keine Praxis, die dieses Set nicht im Schrank hat. Hier werden einem sehr viele schöne Homonyme angeboten und ich kann noch nicht mal behaupten, dass es zu wenig Karten gäbe, oder gar, dass die Fotos nicht ordentlich wären. Die Qualität der Karten ist auch gut - sie sind relativ dick und lassen sich auch gut bei motorischen Einschränkungen umdrehen. Rundum wurde hier sehr viel Arbeit in dieses Spiel investiert, was ich an dieser Stelle aus eigener Erfahrung noch einmal deutlich hervorheben möchte.
Ich würde eben nur vorher mit den Patienten die Bilder einmal offen auf dem Tisch auslegen und die Pärchen per Ausschlussdiagnose identifizieren lassen, bevor ich das Spiel unbekannter Weise durchspiele.