Goki Oberflächen-Fühlmemo im Stoffbeutel
Content / Spielablauf
Es handelt sich hierbei um ein klassisches Memory mit liebevoll gestalteten Oberflächen, die sich in Farbe, Form und Materialbeschaffenheit unterscheiden. Die Holzzylinder haben vor allem für motorisch beeinträchtigte große und kleine Patienten eine gelungene Größe. Die Anzahl der Pärchen ist mehr als fair für den Preis. Als Aufbewahrung dient ein Stoffsäckchen.
Setting
Das Material benutze ich gerne bei Kindern und Erwachsenen. Man kann das Spiel auf unterschiedliche Arten spielen:
1) Priming: Alle Zylinder offen auf dem Tisch verteilen (oder die andere Hälfte jeweils im Raum verstecken), Pärchen suchen lassen, ausgiebig die Unterschiede fühlen. Farbattribute klären oder Adjektive wie weich/hart einführen.
2) Zuordnung: Die eine Hälfte offen auf dem Tisch auslegen, die andere Hälfte im Sack lassen. (Ich nutze hier nicht den mitgelieferten Sack sondern eine Art Fühlkiste, damit die Kinder nicht schummeln.
3) Blindes Zuordnen: Augen verbinden/zukneifen, drei Zylinder auslegen. "Zwei sind gleich. Welche?"
Steigerungen/Hilfen
Als schulgeschädigte Pädagogin bin ich ein Fan von "Lauf-Spielen". Das zeigt mir immer, wie konzentriert die Kinder sind, ob sie sich was merken können und dementsprechend wie zielstrebig sie wieder zurückkommen. Gerade wenn diese Gegebenheit nicht da ist, übe ich genau diesen Ablauf, bis Kinder mir die gewünschte Reaktion zeigen. Hier kann ich eine optische oder eine taktile Zuordnung bevorzugen.
Persönliche Rezension
Therapeuten sollten bei Goki einen Sonderrabatt erhalten. Das Material ist nicht nur langlebig, haptisch einwandfrei sondern auch didaktisch/pädagogisch immer wieder überzeugend. Das Zentrum für Wiedererkennen und Erinnern ist maßgeblich daran beteiligt, wie wir unsere Umwelt erfahren. Deswegen reite ich da besonders bei meinen Praktikanten gerne drauf rum, da wir letzten Endes nicht nur multimodal sondern eben auch multisensorisch Wissen in unser System integrieren. Und Sprache ist nun einmal unbestreitbar an diese Konzepte über Prototypen verbunden (linguistisch definiert über Seme). Der Haken am GOKI Material ist jedoch leider, dass sich dieses Material pro Patient in der Regel nur 1 bis max. 2 mal anwenden lässt, da hier häufig schnell ein "teaching to the test" einsetzt. Wie immer sind solche Materialien - rein was die Hygiene betrifft - problematisch. Daher gilt hier vorher besonders: gründlich Händewaschen und Kontakt mit Speichel vermeiden. Kinder mit oralen Habits sollten bei Bedarf über die Eltern eine eigene Ausfertigung anschaffen.