Content / Spielablauf

Gonge-Elemente gehören im Bereich Propriozeption bzw. Gleichgewicht zur Basisausstattung.

Auf den Bildern zu sehen sind sogenannte Flusssteine sowie Elemente aus dem Parcours Build 'n' Balance mit zusätzlichen kleinen Bögen.

Die Flusssteine sind von unterschiedlicher Höhe und unterscheiden sich in ihrer Grundform nur geringförmig. Nach oben hin laufen sie zu einer kleinen Plattform zu. Seitlich sind diese mit Rillen für einen besseren Halt versehen.

Die Parcours-Elemente bestehen aus größeren roten und kleineren gelben Pylonen. Alle sind mit einem Loch versehen. In dieses Loch kann man entweder Kippscheiben oder auch Stangen stecken (und so eine Art Lambada-Effekt erzielen). Zwischen die Pylone werden Brücken gesteckt. Diese können je nach Set unterschiedliche Funktionen haben: flach (blau), abgerundet (grün), als Slackline (lila/orange), als Wippe (grün) oder eben nur als Wackelbrett (lila)....

Zusätzlich kann man einen wippenden (grünen) Flussstein erwerben und sich zusätzliche Balancierbögen leisten (die wir z.B. immer dazwischen stellen).

Das Traggewicht ist lediglich auf Kinder ausgerichtet. Dass man zu schwer ist, erkennt man daran, dass sich beim Draufsteigen der Stein durch das rutschfeste Randgummi unten am Boden ansaugt. (Für solche Fälle braucht man dann ein stabiles Küchenmesser...fragt einfach nicht.)

Setting

Das Gonge-Set ist eigentlich prädestiniert für die Kolleg:innen aus der Physio- und Ergotherapie aus mehr als offensichtlichen Gründen. Um daraus eine sinnvolle Tätigkeit zu machen, lieben Kinder es, den Boden zu Wasser oder Lava zu machen. Gerne werden dann über die Rettungsbrücke auch Schleichtiere oder kostbare Juwelen gerettet.

Für die Fraktion aus der Logopädie macht das Set vor allem im heilpädagogischen Kontext Sinn. Viele Kinder leiden an einem Hypotonus und daher ist es für den Beginn einer Therapie oft sinnvoll, zunächst den ganzkörperlichen Tonus zu steigern, bevor wir uns auf den Mund konzentrieren. Es kann passieren, dass Kinder bei solchen Aktionen deutlich mehr speicheln. Ruhig hier zwischendurch noch mal ans Schlucken erinnern, wenn willentliches Schlucken möglich ist. Dafür sind die Pylone als "Haltezone" gut geeignet.

Steigerungen/Hilfen

Eine Steigerung ist immer, wenn das Gewicht zusätzlich verlagert werden muss.

Variante 1: In der Nähe der Pylone kann man Säckchen oder andere Dinge aufhängen, die seitlich oberhalb der Schultern und unterhalb der Knie hängen. Diese müssen erbeutet werden.

Variante 2: Es sind Tiere ins Wasser gefallen und die Kinder sollen vom Pylon aus nach den Tieren fischen und sie retten.

Variante 3: Der Regenschirm und die Ballerina, Augen geradeaus.

An die Kollegen, die keine motorischen Kenntnisse haben: Beim Balancieren nimmt man Kinder nicht an die Hand, sondern bietet die Stütze an der Hüfte, damit mit dem Oberkörper gearbeitet werden kann.

Persönliche Rezension

Ich liebe unsere Gonge-Steine und unseren Parcours. Man kann ihn unendlich mit 2er Puzzeln kombinieren, mit Kartensets, mit Tierkindern und deren Eltern oder mit Artikulationsübungen (wann auch immer die Zunge halt nach oben soll). Je weniger der Oberkörper über die Mitte nach Vorne geschoben wird, desto weniger schiebt sich die Zunge nach Vorne (Hyoid geht mit der HWS-Aufrichtung nach hinten und ebenso dann der Zungenkörper).

Für die Physiotherapie erscheint ob des horrenden Preises die Anschaffung eher als Luxusgut, doch für die Ergotherapie bietet dieses Set vielfältige Einsatzmöglichkeiten.