Ja, nein, vielleicht


Produktname:
Ja, nein, vielleicht
Autor (Produkt):
Verlag/Hersteller:
Erscheinungsjahr:
2019
Bezug:
im Handel erhältlich
Preis ab:
29,99 €
Heilmittel:
Logopädie, Ergotherapie
Fachbereich(e):
Neurologie (L)
Störungsbild(er):
Aphasie und kognitive Dysphasie, Dysarthrie und Dysarthrophonie, kognitives Hirnleistungstraining


Spieler:
Einzel- und Gruppentherapie
Spieldauer:
20 min
Geeignet für Visusgestörte:
Nein
Visusgestörte Hinweis:
Geeignet für Blinde:
Nein
Hauptmaterial:
Pappe/Papier
Enthält Kleinteile:
Nein
Allrounder:
Nein
Günstig:
Ja


Komplexität des Spielaufbaus oder der -regeln:
Schriftgröße:
Hygiene:


Verpackung (Länge/Höhe/Breite):
145mm / 45mm / 145mm
Material (Länge/Höhe/Breite):
0mm / nullmm / 0mm

Content / Spielablauf

Es gibt über 1100 Fragen in einem riesigen Stapel (doppelseitig bedruckt) an Fragekarten. Und mehrere doppelseitig bedruckte "Ausschluss-Wörter"-Karten. Einer stellt eine Frage, der Gegenüber muss antworten. Dabei dürfen die Wörter: ja, nein, vielleicht nicht verwendet werden.

Setting

Ziel: längerer bzw. alternierender Satzbau. Für Dysarthriker und leichte Aphasie-Patienten, bzw. Restaphasiker geeignet. Gutes Sprachverständnis vorausgesetzt. Wunderbar für den Satzbau bzw. die Satzplanung nach Levelt geeignet. Vor allem für Menschen, die sonst eher einsilbig sind (s. Einschränkung in den dysexekutiven Funktionen). Kann entweder nur in eine Richtung oder beide Richtungen gespielt werden.

Steigerungen/Hilfen

Die Steigerung erfolgt über die im Spiel vorhandenen Ausschluss-Karten. So erweitert man die Anzahl der Wörter, die in der Antwort nicht aufgenommen werden dürfen. Als zusätzliche Steigerung lasse ich gerne kommunikative Stressoren einfließen, wie z.B. die Geschwindigkeit, mit der der Patient mit Fragen geradezu "bombadiert" wird. Als Hilfe würde ich definitiv den Satzbau "Das kann..." oder "Das müsste..." zulassen, wobei ich dann darauf beharren würde, dass hier keine GAP-Verben verwendet werden dürfen (sein, haben, machen, tun). Vorsicht aber: Hier werden dann feste Strukturen eingeübt. Das macht eher Sinn bei schwächeren Sprachpatienten, um in den Satz zu kommen. Ist aber nicht geeignet für Menschen, die SPO beherrschen und jetzt die freie Vorfeldbesetzung bzw. alternierende adverbiale Phrasen bilden sollen.

Persönliche Rezension

Ich - ganz persönlich - finde die Fragen wirklich gut. Sie wechseln zwischen in Frage gestellten Fakten, abstrusen Vorkommnissen und interessanten biographischen Aspekten hin und her. Die Patienten müssen hier thematisch immer schnell umschalten, schnell reagieren und ihren Satzbau immer wieder neu anpassen. Die Wörter "manchmal" und "eventuell" habe ich bei findigen Patienten sehr schnell auf die "rote Liste" setzen müssen. Bei Patienten, die starke Parallelismen oder feste Anaphern im Satzbau aufweisen, tendiere ich dazu, selbst Fragen zu beantworten im Wechsel, um hier noch mal vorbildhaften Input zu gewährleisten. Viele nehmen das dann auch direkt in die nächste Antwort mit auf. Hinsichtlich der Fülle an Fragen muss man sagen, dass der Preis hier völlig gerechtfertigt ist.