Pärchen gesucht! Natur - für Senioren
Content / Spielablauf
Auf Grund der Größe und der Zielklientel beinhaltet das Spiel nur einige wenige Pärchen. Dennoch, die Karten sind ultimativ groß und von der Haptik her zum Drehen, Wenden und Anschauen großartig geeignet für Menschen mit eingeschränkter Feinmotorik. Das Spiel wird als Memory vertrieben.
Setting
Die Bilder sind für schwere Aphasien (keine Globalaphasiker, da zu speziell) als auch leichte kognitive Dysphasien geeignet. Man spielt es als Memory oder macht daraus ein Lotto. Hierzu legt man sechs Karten nebeneinander auf den Kopierer, erstellt eine farbige Vorlage und laminiert diese. Erstellt man passend hierzu z.B. auch Wortkärtchen, so lassen sich auch schöne Wort-Bild-Zuordnungen realisieren. Ich kann um dieses eine Memory locker 45 Minuten Therapie bauen. Schritt 1: Priming: Ich zeige Bilder aus dem Wald und lasse sie benennen. Schritt 2: Ich spiele das Bild-Lotto Schritt 3: Ich zeige die Wortkarten, lasse sie laut vorlesen. Schritt 4: Die Wortkarten liegen aus - Ich lasse die Bilder zuordnen. Schritt 5: Ich nehmen wieder die Bild-Lotto-Vorlage und lasse die Wörter zuordnen. Schritt 6: Kopien der Bilder - Wörter werden darunter geschrieben Schritt 7: Memory (entweder Wort-Bild oder Bild-Bild)/Klatschmemory
Steigerungen/Hilfen
Je schwerer die Einschränkung, desto schwieriger ist es oft, ein richtiges Memory zu spielen. Trotz der überschaubaren Anzahl an Karten, ist der Tisch dennoch rappelvoll. Orientierung und Merkfähigkeit in Bezug auf Ort und Motiv ist hier bei exekutiven Beeinträchtigungen eine große Herausforderung. Man würde meinen, je größer die Karten, desto einfacher das Spiel. Dem ist nicht so. Der Aktionsradius wird in diesem Fall maßgeblich durch die Größe der Karten bestimmt - nicht unbedingt durch die Anzahl der Items. Je größer also der Aktionsradius, desto schwieriger ist es oft, den Überblick zu behalten. Je weniger Karten, desto kleiner der Aktionsradius, desto geringer das Anforderungsniveau. Ist das Spiel grundsätzlich zu einfach, kann man eine Art "Kofferpacken" daraus machen: Ich gehe spazieren und ich sehe... (einen Baum, ein Reh ... und einen Fuchs).
Persönliche Rezension
Ich bevorzuge das Material vom Verlag a.d. Ruhr vor allem in Demenz-Therapien, da das Material als auch das Spielsetting in der Regel schlicht und selbsterklärend sind. Die Karten überzeugen in Größe und Haptik auf ganzer Linie. Die Pappkarten sind deutlich dicker als sonst, und lassen sich gut umlegen. Die Bilder sind groß und sehr eindrucksvoll. Gerade für visusgestörte Patienten sind die Bilder groß genug, um zu erkennen, worum es geht. Man muss jedoch bedenken, dass diese Karten nicht unbedingt hochfrequente Items aus dem Bereich "Natur" bedienen. Daher ist es sinnvoll, vorher die Interessen des Patienten zu erfragen.