Sign Box - die Gebärdenbox (Teil 1 und 2)


Produktname:
Sign Box - die Gebärdenbox (Teil 1 und 2)
Autor (Produkt):
Annette Kitzinger, Karin Kestner
Verlag/Hersteller:
Erscheinungsjahr:
2019
Bezug:
im Handel erhältlich
Preis ab:
49,95 €
Heilmittel:
Logopädie
Fachbereich(e):
Sonderpädagogik (L)
Störungsbild(er):
Cochlear Implant und andere Hörstörungen, Deutsche Gebärdensprache (DGS), Unterstützte Kommunikation


Spieler:
Einzeltherapie
Spieldauer:
0 min
Geeignet für Visusgestörte:
Nein
Visusgestörte Hinweis:
Geeignet für Blinde:
Nein
Hauptmaterial:
Pappe/Papier
Enthält Kleinteile:
Nein
Allrounder:
Nein
Günstig:
Nein


Komplexität des Spielaufbaus oder der -regeln:
Schriftgröße:
Hygiene:


Verpackung (Länge/Höhe/Breite):
127mm / 50mm / 190mm
Material (Länge/Höhe/Breite):
77mm / nullmm / 120mm

Content / Spielablauf

Diese Boxen enthalten je Set 224 Gesten. Die Gebärdenzeichnungen basieren auf der Deutschen Gebärdensprache (DGS). Die Wortsammlungen sind dem "Großem Wörterbuch der deutschen Gebärdensprache aus dem Verlag Karin Kestner entlehnt. Wer sich die Symbole anschaut, der wird schnell erkennen, dass diese aus Metacom von Annette Kitzinger sind. Also eine ideale Kombination für alle, die in der Therapie ohnehin schon Metacom-Symbole verwenden bei gestörter Lautsprachlichkeit.

Setting

Die Symbole lassen sich vielfältig verwenden. Man muss eben immer wieder betonen, dass das, was wir als Sprachtherapeuten hier machen, in der DGS-Community zeitweise nur mit Kopfschütteln argwöhnisch beäugt wird. DGS ist und bleibt eine eigene Sprache.

Für den Therapeuten sind die Karten einfach eine wunderbare Stütze, ersetzen aber keinen DGS-Kurs.

Steigerungen/Hilfen

Wir legen sie in der Therapie gerne auf dem Tisch aus, um hier eine Erinnerungsstütze anzubieten.

Persönliche Rezension

Ich bin kein Anhänger von GuK-Gesten, da sie in vielen Fällen eben nicht deutschlandweit gleich sind und je nach Programm sich auch deutlich unterscheiden. Das hat zur Folge, dass ein Kind eventuell in der Kita andere Gebärden lernt als die, die dann in der Schule verwendet werden. Mit der Deutschen Gebärdensprache (DGS) haben wir hier jedoch ein standardisiertes System, dass bis auf einige regionale Unterschiede eine Konstante in der Entwicklung eines Kindes über Institutionswechsel hinweg gewährleistet. Natürlich muss man immer wieder betonen, dass die DGS ein eigenständiges Sprachsystem mit eigener Grammatik ist. Verwende ich diese Gesten jedoch hauptsächlich als Schlagworte auf Einwortebene, so sehe ich jetzt als Sprachtherapeut kein Problem, denn: Die Grammatik bleibt in dem Fall unberührt. Wir haben einen gemeinsamen Konsens über Kita, Schule und Elternhaus hinweg, der ein Leben lang gleich bleibt und keinen Veränderungen unterliegt. Das Kind kann schnell und einfach in den Förderschulen versorgt werden. Sobald ich jedoch die grammatikalische Ebene erreiche, so ist die DGS wie eine Zweitsprache zu behandeln. Dieses Konzept leben uns einige CI-Träger ja bereits erfolgreich vor. Tatsächlich habe ich diese Karten aber, weil ich ab und zu hörgeschädigte Kinder behandle, die in einer Förderschüle für Hörgeschädigte untergebracht sind. Meine Fähigkeiten in der DGS sind leider nur noch rudimentär auf Grund mangelnder Übung und daher habe ich mir damals die Karten als Erinnerungsstütze geholt. Auch bei auditiver Agnosie haben mir die Karten mehr als einmal den Hintern gerettet, da ich hier eine schnelle Kommunikation in den Übungssituationen aufbauen konnte, und nicht alles aufschreiben musste (gut, noch mal, verstanden?, (nicht) gleich/anders etc.). Auch sehr junge Aphasiker mit ausgeprägter SAX erlernen in der Therapie bei uns erste einfache Gesten, um mit uns spontan kommunizieren zu können (während wir z.B. auf die Talkerversorgung warten). Auch bei Autisten verwende ich die Gesten gerne, beschränke mich aber meistens auf ein Set mit nur wenigen Gebärden. Und gerade wegen dieser Metacom-Piktogramme, die wir nun hinlänglich auch auf Talkern oder in PECS-Büchern finden, finde ich die Karten eine sinnvolle Ergänzung.