Tick Tack Bumm
Content / Spielablauf
Mitgeliefert werden: eine Geräuschkulissen-fabrizierende Plastikbombe (Batterie enthalten), doppelseitig bedruckte Karten mit Morphemen bzw. Silben und ein Würfel. Grundsätzlich geht es um die Wortfindung, bei der die angegebenen Morpheme oder Silben sich im Onset oder der Coda befinden, oder dementsprechend mittig anzutreffen sein sollen. Die Spieler produzieren abwechselnd entsprechende Items. Der Spieler, bei dem die Bombe explodiert, verliert.
Setting
Kann in der Logopädie zur Behandlung von Aphasien oder in der Ergotherapie im Rahmen des kognitiven Hirnleistungstrainings eingesetzt werden. Natürlich kann man das Spiel so spielen, wie es vorgesehen ist. Man kann aber auch nur mit den Karten arbeiten und dementsprechend mündlichen oder schriftlichen Output einfordern. Das mache ich ganz häufig, wenn ich nur noch eine Viertelstunde in der Therapie übrig habe oder gerne etwas zum Denken mit nach Hause geben möchte.
Steigerungen/Hilfen
Die Wortfindung nach Onset ist natürlich deutlich leichter als nach Coda oder hinterher nach Inlaut-Vorgaben. Das heißt, ich kann hier auch erst mal nur den Onset bedienen. Grundsätzlich ist die Wortfindung auf formal-lexikalischer Ebene für die meisten Patienten deutlich schwieriger. Daher arbeite ich auch oft genug ohne dieses nervige Ticken. Wir schreiben dann gemütlich die Wörter auf, und hinterher lasse ich die komplette Liste noch einmal laut vorlesen.
Persönliche Rezension
Da therapiert man in der ambulanten Reha ganz gemütlich vor sich hin, und auf einmal wird man von einigen Patienten gefragt, ob man das Bombenspiel nicht auch mal in der Logo spielen könnte. What? Wieso Bombenspiel? Seit wann bilden wir denn in der Reha Leute als Attentäter aus? Natürlich konnte mir keiner meiner Patienten genau erklären, worum es sich hierbei handelte, also habe ich, Catherine Holmes, mich auf die Suche begeben und ein Stockwerk höher im gleichen Gebäude dann das Rätsel gelöst. Die Ergos waren es! Naja, Tick Tack Bumm klang jetzt in meinen Ohren weder pädagogisch noch didaktisch nach einem guten Treffer. Und dennoch kann ich es für das kognitive Hirnleistungstraining ebenso wie für die Sprachtherapie ganz uneingeschränkt empfehlen. Endlich mal was sinnvolles auf Silben-Ebene. Das tickende Etwas (also dieses Plastikdingens mit Sound) haben wir hier nur wenige Male in den zwei Jahren verwendet. (Ich entwickle da immer latente Aggressionen. - Eine Sanduhr tuts übrigens genauso, nur halb so dramatisch, dafür aber für Anfänger erst mal leise.) Dafür wandern die Karten regelmäßig in den Hausbesuch.
Wer im übrigen nach der gleichen Variante nur im semantischen Bereich sucht, der sollte mal von Hasbro Ka-Blab! ausprobieren. ;)