Tuppfehler
Content / Spielablauf
Mitgeliefert werden 100 Tuppfehlerkarten (doppelseitig bedruckt), Zahlenkarten und ein Spielblock. Es wird eine Karte offengelegt und das darauf abgebildete Wort soll korrigiert werden. Dabei gibt es 3 entweder-oder-Regeln: 1. Entweder man fügt einen Buchstaben hinzu 2. oder man nimmt einen weg 3. oder ersetzt einen Buchstaben durch einen anderen
Setting
Das Spiel ist gut geeignet für leichte und amnestische Broca-Aphasiker, lässt sich aber auch in der LRS-Therapie einsetzen. Grundvoraussetzung hier ist eine gute Kompetenz im sprachlichen und schriftlichen Bereich. Wie bei den meisten Spielen, spiele ich hier selten gegen den Patienten. Auch in Gruppentherapien spielen die Patienten eher gegeneinander. Da die kleinen Karten nur in eine Richtung lesbar sind, verwende ich sie aber tendenziell eher in der Einzeltherapie. Da es hier hauptsächlich um Rechtschreibfehler geht, trainiert das Spiel phonologische und lexikalische Kompetenzen.
Steigerungen/Hilfen
Entweder-oder-Regeln sind für manche neurologische Patienten schwer zu realisieren. Daher gebe ich ihnen meist eher nur die drei Regeln an die Hand (schriftlich = +A, -B, A<->B) und schaue, was sie aus dem Wort machen. In den meisten Fällen benutze ich als Hilfestellung das Reimen. Steigern kann man hier über ein Zeitlimit und das schriftliche Niederschreiben der Antworten. Tatsächlich sind manche Items in sich schon vom Anspruch her recht schwer. Daher ist die Vereinfachung eher naheliegend als eine Steigerung.
Persönliche Rezension
Tatsächlich verwende ich die Kärtchen gerne als Hausaufgabe. Da sie so herrlich klein sind, lassen sie sich zu Abermillionen auf dem Drucker platzieren und mit nach Hause geben. Ich habe festgestellt, dass manche Patienten in diesem Fall dann mehr Wörter finden als in der Therapie. Positiv zu bemerken ist, dass die Karten alle doppelseitig bedruckt sind. Daher lässt sich dieses Spiel ohne Dopplungen 3-4 Mal in der Therapie spielen.
Für mich ist es ein schönes Spiel, da hier Schreiben und Rechtschreibung mal "von hinten aufgezäumt" werden. Meist wirken "finde den Fehler"-Konzepte motivierender auf Patienten als "schreib das jetzt richtig auf". Es handelt sich hierbei um eine spielerische Herangehensweise an eventuelle Schwächen und kann z.B. in Kombination mit einer Sanduhr auch wunderbar zum kognitiven Hirnleistungstraining verwendet werden.