Was bin ich


Produktname:
Was bin ich
Autor (Produkt):
Robert Lembke
Verlag/Hersteller:
Erscheinungsjahr:
50er/60er Jahre
Bezug:
Antiquariat
Preis ab:
25,00 €
Heilmittel:
Ergotherapie, Logopädie
Fachbereich(e):
Neurologie (L), Neurologie (L), Geriatrie
Störungsbild(er):
Aphasie und kognitive Dysphasie, Dysarthrie und Dysarthrophonie, dysexekutive Störung, kognitives Hirnleistungstraining


Spieler:
Einzel- und Gruppentherapie
Spieldauer:
45 min
Geeignet für Visusgestörte:
Nein
Visusgestörte Hinweis:
Geeignet für Blinde:
Nein
Hauptmaterial:
Pappe/Papier
Enthält Kleinteile:
Ja
Allrounder:
Nein
Günstig:
Nein


Komplexität des Spielaufbaus oder der -regeln:
Schriftgröße:
Hygiene:


Verpackung (Länge/Höhe/Breite):
0mm / 0mm / 0mm
Material (Länge/Höhe/Breite):
0mm / 0mm / 0mm

Content / Spielablauf

Hierbei handelt es sich um eine Rarität. Das antike Spiel findet man nicht mehr allzu oft zu kaufen, und dennoch kann man (wenn man weiß, wie es funktioniert) es auch gut nachbauen. Passend dazu gibt es Erweiterungseditionen.

Enthalten sein sollten 10 Zahlplättchen (für die ganzen "Nein."s, die man kassiert), ein rosa Schwein, ein Schlüssel, 10 Holz-Heiermänner (5 DM-Stücke) und Berufskarten.

Man beginnt damit, das Schwein in die Mitte zu stellen.

Ein Spieler zieht eine Karte, schaut sich den Beruf an und nimmt sich die Holz-DM-Stücke.

Es kommt der Part: "Machen Sie eine typische Handbewegung für Ihren Beruf." Hier muss man sich ziemlich genau überlegen, welche Bewegung man vormacht, um nicht alles direkt zu verraten.

Der Gegenspieler darf nun ja/nein-Fragen stellen. Bei jeder Antwort, die "nein" lautet, darf der Spieler sich 5DM ins Schweinerl werfen. Sind 50DM im Schwein, hat der Ratende verloren.

Dann wird getauscht.


Setting

Das Spiel eignet sich wunderbar für leichte Aphasien und Restaphasien sowie bei leichten exekutiven Beeinträchtigungen (die Patienten vergessen oft, was sie bereits gefragt haben).

Hierbei kann man Sprachverständnis und Sprachproduktion trainieren. Außerdem kommt es hier auf Kombinationsfähigkeit und Logik an. Schön ist auch, wenn die Patienten gegen den Therapeuten spielen, denn so können sie sich gegenseitig unterstützen.

Steigerungen/Hilfen

Grundsätzlich bietet das Spiel keine Steigerung oder Hilfe an, aber man kann vereinbaren, dass man nach 25DM noch eine weitere Geste zeigt und nach 35DM einen verbalen Hinweis gibt.

Persönliche Rezension

"Welches Schweinderl hätten S’ denn gern?" Wenn dieser Satz durchs Fernsehen lief, saß eine halbe Nation vorm Fernseher. Passend zu der Sendung von Robert Lembke "Was bin ich? - Das heitere Beruferaten" wurde auch ein Spiel produziert, dessen Spielgeschehen um ein grauselig-rosafarbenes Plastikschweinchen mit Tagebuch-Schlüssel kreist. Fakt ist: Hier werden sehr klassische Berufsgruppen abgefragt, die wohl Feminist:innen und Genderkämpfer:innen auf die Palme treiben dürften. Denn der Pilot ist natürlich männlich und die Krankenschwester weiblich. Mich störts nicht, meine Patienten denken häufig genau in der Schublade. Auf Fragen wie "Ist das ein klassischer Frauenberuf?" antworte ich dann "Früher, ja." Wer damit nicht leben kann, sollte dieses Spiel nicht spielen. Punkt.

Da die meisten Patienten diese Sendung noch kennen, ist der Ablauf schnell bekannt. Das Material ist dankbar und überschaubar. Einige Berufe existieren heute nicht mehr oder hießen eben anders. Das ist völlig in Ordnung, wenn also jemand auf "Bürokauffrau" kommt und auf der Karte "Kontoristin" steht. Es ist nicht exakt das gleiche, aber ich störe mich an sowas nicht besonders. Ich und meine Patienten spielen es extrem gern. In den existierenden Erweiterungssets sind deutlich kuriosere Berufe enthalten, die Anschaffung lohnt nichtsdestotrotz.