Word on the street


Produktname:
Word on the street
Autor (Produkt):
Jack Degnan
Verlag/Hersteller:
Erscheinungsjahr:
2009
Bezug:
im Handel erhältlich
Preis ab:
19,99 €
Heilmittel:
Logopädie, Ergotherapie
Fachbereich(e):
Neurologie (L), Sonstiges
Störungsbild(er):
Aphasie und kognitive Dysphasie, Dysarthrie und Dysarthrophonie, kognitives Hirnleistungstraining


Spieler:
Einzel- und Gruppentherapie
Spieldauer:
30 min
Geeignet für Visusgestörte:
Nein
Visusgestörte Hinweis:
Geeignet für Blinde:
Nein
Hauptmaterial:
Pappe/Papier
Enthält Kleinteile:
Nein
Allrounder:
Ja
Günstig:
Ja


Komplexität des Spielaufbaus oder der -regeln:
Schriftgröße:
Hygiene:


Verpackung (Länge/Höhe/Breite):
260mm / 65mm / 190mm
Material (Länge/Höhe/Breite):
55mm / nullmm / 87mm

Content / Spielablauf

Das Spiel ist wie eine große Straße aufgebaut. Hier verbirgt sich schon das erste Hindernis, denn die Platte, auf der gespielt wird, ist relativ lang, so dass Menschen mit kurzen Armen oder Bewegungseinschränkungen hier nicht immer gut an die obersten Buchstaben des Alphabets herankommen. Das Brett wird längs geteilt durch einen Mittelstreifen, links und rechts befinden sich zwei Fahrbahnen. Die Buchstaben (Vokale gibt es in diesem Spiel nicht) werden auf die Ausgangsfelder auf dem Mittelstreifen gelegt. Ich erkläre meinen Patienten es immer so, dass sie mit jeder Antwort einem Buchstaben Zug um Zug über die Straße helfen können zur anderen Seite. Das Prinzip ähnelt dem Tauziehen. Kann der Patient einen Buchstaben über seine Straße bewegen, kann es passieren, dass ich mit der nächsten Antwort den Buchstaben wieder in Richtung meiner Straßenseite ziehe. Die Antworten sind frei wählbar. Man zieht abwechselnd Kategoriekarten und versucht, darauf eine sinnige Antwort zu finden, die möglichst viele der gewünschten Buchstaben beinhaltet.

Setting

Das Spiel eignet sich für Erwachsene mit mittlerer bis leichter Aphasie oder leichter kognitiver Dysphasie. Grundvoraussetzungen sind hier Lese- und fortgeschrittene Schreibkenntnisse. Tatsächlich wurde das Spiel ursprünglich so designed, dass hier Gruppen gegeneinander antreten. Das Spiel enthält keine Vokale, was das systematische Buchstabieren torpediert. Daher ist es unter keinen Umständen für die LRS-Therapie geeignet. Ich lasse daher immer die Antworten zunächst notieren, wenn der Patient eine Analyse nicht im Kopf schafft. Laut Spielvorgaben darf man jeden Buchstaben nur einmal pro Antwort bewegen, selbst wenn er mehrmals in einem Wort auftaucht. Das ist für manche Patienten recht kompliziert und behindert auch in diesem Fall eine chronologische Herangehensweise. Daher dürfen Patienten bei mir die Buchstaben auch mehrmals bewegen.

Steigerungen/Hilfen

Als Hilfe können sich Patienten die Antworten zunächst notieren und dann mit den (noch) vorhandenen Buchstaben arbeiten. Das erleichtert vieles. Möchte ich natürlich das Arbeitsgedächtnis trainieren, so macht es Sinn, auf diese Art der Hilfestellung zu verzichten. Bei solchen Spielen beobachte ich immer sehr fasziniert, dass die Patienten sich selbst meist schon die passenden Steigerungen überlegen, indem sie sich einfach schwierigere und längere Wörter ausdenken. Man kann natürlich die übliche (und im Lieferumfang enthaltene) Sanduhr nutzen - um ein bisschen Entscheidungsdruck aufzubauen.

Persönliche Rezension

Es handelt sich hierbei um ein sehr schönes Spiel, dessen Komplexität und Dauer sich von Therapeutenseite gut beeinflussen lässt. Möchte ich das Spiel abkürzen, so konzentriere ich mich eher auf seltene Buchstaben. So hat der Patient die Möglichkeit, hochfrequentere Buchstaben und so das Spiel zu gewinnen. Habe ich einen starken Patienten vor mir, leiste ich mir ab und zu auch ein klassisches "Tauziehen" - dadurch verlängert sich der Durchgang. Bei der Wortfindung mit Hilfe der Kategoriekarten kann ich unterstützten, in dem ich den Fokus auf fast gewonnene Buchstaben lenke. Manche empfinden das als Hilfe, für manche ist es jedoch dann schwieriger etwas passendes zu finden. Grundsätzlich muss einem jedoch klar sein, dass dieses Spiel nicht für mal eben zwischendurch geeignet ist. In der Regel füllt es bei uns ganze 45 Minuten.

Fazit: Ein Allrounder für den Hausbesuch: Entweder ich nutze nur die Buchstaben oder die Kategorien einzeln oder ich nutze das gesamte Set. Das Spiel lässt sich auch auf anderen Sprachen spielen, solange die Kategoriekarten dann in der Zielsprache sind.