Wordz - Wer findet mehr Wörter?


Produktname:
Wordz - Wer findet mehr Wörter?
Autor (Produkt):
Tom Werneck
Verlag/Hersteller:
Erscheinungsjahr:
2016
Bezug:
im Handel erhältlich
Preis ab:
16,99 €
Heilmittel:
Ergotherapie, Logopädie
Fachbereich(e):
Neurologie (L), Neurologie (L)
Störungsbild(er):


Spieler:
Einzeltherapie
Spieldauer:
45 min
Geeignet für Visusgestörte:
Nein
Visusgestörte Hinweis:
absolut nicht geeignet
Geeignet für Blinde:
Nein
Hauptmaterial:
Pappe/Papier
Enthält Kleinteile:
Nein
Allrounder:
Nein
Günstig:
Nein


Komplexität des Spielaufbaus oder der -regeln:
Schriftgröße:
Hygiene:


Verpackung (Länge/Höhe/Breite):
190mm / 50mm / 130mm
Material (Länge/Höhe/Breite):
2mm / nullmm / 150mm

Content / Spielablauf

Das Spiel kommt daher in einem robusten mittelgroßen Spielkarton, dessen Innenteil aufgeschoben wird. Man kann den Karton beliebig oft aus unterschiedlichen Höhen fallen lassen und die Kanten federn alles gut ab (Ich hab's selbst schon ausprobiert.). Enthalten sind eine kleine Scheibe, die auf den ersten Blick an satanische Beschwörungen erinnert, und zehn weiße Konsonanten- bzw. Vokal-Würfel und ein schwarzer Vokal-Würfel. Hat man einmal die elf Würfel auf dem Spinnennetz verteilt, dann mutiert das Spielbrett zum Ouija-Board.

Nein, im Ernst: Sehr cooles Spiel. Ich habe an anderer Stelle ja schon die Wortwürfel von Weible vorgestellt. Dieses Spiel hebt jedoch das Anforderungsniveau einer einfachen Anagramm-Übung auf Profi-Ebene. Denn mit Nichten kann man hier die Würfel beliebig miteinander kombinieren. Eine Kombination der Wortwürfel ist nur auf den vorgegebenen Wegen möglich.

Setting

Wer mal was ganz anspruchsvolles für Restaphasiker oder kognitiv fitte Patienten sucht, der ist mit dem Spiel gut bedient.

Spielvarianten gibt es hier mehrere. Entweder jeder nennt abwechselnd ein Wort, bis einer nichts mehr findet, oder man setzt den Timer auf 5 Minuten und alle Parteien schreiben so viele Wörter wie möglich auf. Gewonnen hat natürlich immer derjenige, der die meisten Einfälle hatte.

Steigerungen/Hilfen

Da ich meisten nur mit einem Spiel einen ganzen Vormittag unterschiedliche Patienten bediene, verwende ich natürlich zur Vereinfachung auch gerne mal nur die Würfel. Die lassen sich als Anlaut für die Wortflüssigkeit verwenden, als Anagramm-Basis oder im Sinne von Zack Zack (an anderer Stelle vorgestellt).

Als Hilfe beim Originalspiel biete ich in der Regel Onset-Wege auf dem Spielfeld an. Damit ist den Patienten meistens schon geholfen.

Eine Steigerung ist meistens nicht notwendig, aber man sollte als Therapeut schon den ersten Morgenkaffee getrunken haben, um wirklich mithalten zu können.

Persönliche Rezension

Böse Zungen behaupten ja schon mal ganz gerne, dass ich mit der Auswahl meiner Freizeitspiele gerne die männlichen Exemplare auf diesem Planeten verprelle. (Ein Partner hat mal nach einem Urlaub, in dem wir das Spiel abends in einem Restaurant gespielt haben, die Beziehung beendet. Es muss am Spiel gelegen haben. Natürlich NUR am Spiel.) Sei es, wie es ist. Für Menschen, die immer noch einen drauf setzen müssen, ist dieses Spiel optimal geeignet. Kommen wir also zur Therapie. Dieses Spiel fällt allen meinen neurologischen Patienten, egal wie stark die Sprachstörung ist, extrem schwer. Also "extremst" hätte ich schreiben müssen. Was mich am Anfang wirklich überrascht hat, weil es für mich doch so logisch und einfach war. So schnell ich die Regeln verstanden hatte, so sehr haben meine Patienten mit dem Setting gehadert. Zum einen nehmen viele Patienten ausschließlich die Buchstaben wahr, und weniger die Linien, über die sie miteinander verbunden werden dürfen. Dementsprechend boten mir die Patienten grundsätzlich Wörter an, deren Kombination untersagt war. Zum anderen konnten hier die Buchstabenwürfel nicht bewegt werden, was viele Patienten als Hilfe bei der Wortsuche anwenden. Und zu guter Letzt haben wir hier auch noch ein Aufmerksamkeits- und Konzentrationsproblem bzw. ein Problem mit dem Arbeitsspeicher. Es ist ja nicht so, als ob ich meinen Praktikanten nicht mantraartig vorbeten würde, dass alle neurologischen Patienten exekutive Einschränkungen haben. Ich hätte es also besser wissen müssen. Deswegen verwende ich dieses Spiel ausschließlich bei sehr fitten Patienten. Ich breche die Runden dann nach 5 oder 7 Items oft ab, wir würfeln noch einmal neu und fangen wieder von Vorne an. So haben die Patienten die Chance, überhaupt erst mal in das Spiel reinzukommen. Manchmal gebe ich auch einen Buchstaben vor, und wir gehen einfach mal alle Kombinationsmöglichkeiten, die die Linien vorgeben, durch.